Sinkende Kirchenmitgliedszahlen machen auch vor den Schulen nicht halt. Weil es immer häufiger dazu kommt, dass es zu wenige Schüler oder zu wenige Lehrer einer bestimmten christlichen Glaubensrichtung an einer Schule gibt, um den entsprechenden konfessionellen Unterricht anbieten zu können, haben sich die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Niedersachsen auf ein neues Modell verständig. Künftig soll es nach Ansicht der Schulreferenten beider Kirchen nur noch einen einheitlichen christlichen Religionsunterricht geben.

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Mit der Vorstellung eines Positionspapiers gaben die zuständigen Kirchenvertreter heute den Startschuss für einen Beratungsprozess, an dessen Ende die Einführung des neuen Unterrichtsfachs ab dem Schuljahr 2022/23 stehen soll. In den kommenden Monaten soll nun zum einen mit den Religionslehrern, den innerkirchlichen Gremien und den Theologen an den Universitäten, zum anderen mit den Schüler- und Elternvertretern sowie dem Kultusministerium über die Details verhandelt werden, erklärte Winfried Verburg, Leiter der Schulabteilung im Bistum Osnabrück, gestern vor Journalisten.


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Kerstin Gäfgen-Track, Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, bezeichnete den bevorstehenden Beratungsprozess als „halboffen“ – das Positionspapier werde sich in der Zwischenzeit sicher verändern, bestimmte Eckpfeiler stünden aber nicht mehr zur Disposition. Dazu zähle unter anderem, dass am Ende ein „gemeinsam verantworteter christlicher Religionsunterricht“ stehen soll, der nach wie vor offen sei für andere Schüler. Eine Öffnung hin zu einem interreligiösen Religionsunterricht, wie es ihn beispielsweise in Hamburg gibt, sei aber ausgeschlossen, so Gäfgen-Track.


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