Für den kommenden Freitag hat Wirtschaftsminister Bernd Althusmann die Spitzen der Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und einiger niedersächsischer Unternehmen aus der Branche zum Stahl- und Aluminiumgipfel eingeladen, um über die Auswirkungen der drohenden, amerikanischen Strafzölle auf die niedersächsische Industrie zu sprechen. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, erwartet von dem Treffen keine merklichen Impulse in Richtung USA, wohl aber in Richtung Landespolitik.

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„Die Wirtschaftspolitik in Niedersachsen ist gut beraten, wenn sie sich mit der derzeitigen Lage der Unternehmen bei diesem Thema vertraut macht und sich einen Überblick verschafft“, sagt Schmidt. Er ist davon überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump mit den Strafzöllen scheitern wird. „Aber wann und zu welchem Preis?“ Gerade die niedersächsische Wirtschaft werde die Importzölle der Amerikaner empfindlich spüren, denn 80 Prozent der hier produzierten Industriegüter seien für den Auslandsmarkt bestimmt. Dort spiele die USA mit elf Prozent die größte Rolle unter den Geschäftspartnern außerhalb der Europäischen Union.

Unternehmer fürchten Handelskrieg

Wie sehr die niedersächsischen Unternehmen den von Trump angedrohten Handelskrieg fürchten, zeigt eine Umfrage unter den Mitgliedern von Niedersachsenmetall. So zeigten sich im Februar noch 45 Prozent der befragten Unternehmen zuversichtlich, dass die Zahl ihrer Auftragseingänge in diesem Jahr steigen werde, nach der Ankündigung Trumps sank die Quote auf 25 Prozent. Bei den Autozulieferern ist die Furcht noch größer. Äußerte sich hier zuvor noch jedes zweite Unternehmen positiv, so ist es jetzt nur noch jedes Fünfte. „Strafzölle sind eine Zäsur für den freien Welthandel“, sagte Schmidt. Trumps Strafzölle seien ein Schuss mit der Schrotflinte. Der US-Präsident wolle eigentlich die Chinesen und ihren Billigstahl treffen, verletzt würden nun aber alle.