Christoph Rabbow, Landesvorsitzender des Philologenverbandes Niedersachsen (PHVN), und seine schleswig-holsteinische Kollegin Barbara Langlet-Ruck haben einen gemeinsamen Forderungskatalog für die Reform der Abitur-Vorschriften vorgelegt. Sie sprechen sich aus für ein Abitur, „das anspruchsvoll, gerecht und bundesweit gleichwertig ist“.

Christoph Rabbow, Vorsitzender des Philologenverbandes | Foto: Kleinwächter

Das Bundesverfassungsgericht habe eine höhere Vergleichbarkeit der Hochschulreife angemahnt, und die Länder müssten dies bis 2030 umsetzen. Der gegenwärtige Zustand sei aber ernüchternd. Bisher gebe es nur in Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch ein bundesweit vergleichbares Zentralabitur. Die Länder seien nicht einmal verpflichtet, alle ihre Aufgaben aus dem gemeinsamen Pool zu entnehmen. Zudem werde die Gesamtnote in den Ländern unterschiedlich berechnet. Wenn ein Schüler in der Oberstufe das Bundesland wechsele, komme es regelmäßig zu Problemen. Die Gymnasien in Winsen/Luhe (Niedersachsen) und im nur 18 Kilometer entfernten Geesthacht (Schleswig-Holstein) seien nicht kompatibel.



Niedersachsen müsse nun die novellierte Abiturprüfungsverordnung frühzeitig den Verbänden zur Anhörung übermitteln. „Wenn die Umsetzung weiter auf die lange Bank geschoben wird, wird das kein großer Wurf. Wir erwarten, dass man sich jetzt an die Arbeit macht. Kein Bundesland müsse bis 2030 warten. Dabei stellen die beiden Philologen-Landesverbände mehrere Forderungen auf. Bearbeitungszeiten und Auswahlmöglichkeiten bei Abituraufgaben, Belegungsverpflichtungen für Kurse in der Oberstufe und die Anzahl und Länge von Klausuren sollten angeglichen werden. Fachwissenschaftliche Fähigkeiten sollten Vorrang haben vor Kenntnissen in Textzusammenfassungen – und in der Einführungs- und Qualifikationsphase sollten die Kurse nicht mehr als 18 Schüler zählen, damit eine individuelle Förderung möglich bleibe.