Überfüllte Notaufnahmen und zugleich gelangweilte ärztliche Bereitschaftsdienste: Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann will die Notfallversorgung verbessern. An der MHH in Hannover und im Klinikum Braunschweig gibt es bereits zwei Modellprojekte mit sogenannten Portalpraxen, die direkt in den Notfallaufnahmen der Kliniken eingerichtet wurden. Das Modell will Reimann nun in Niedersachsen „ausrollen“, wie sie sagte. Immerhin gebe es jetzt erste Erfahrungen und Ergebnisse.

Und so funktioniert die Portalpraxis: Wenn ein Patient in die Klinik kommt, wird in der Portalpraxis direkt entschieden, ob er stationär aufgenommen werden muss oder von einem Bereitschaftsarzt ambulant behandelt werden kann. Reimann will damit die Situation entzerren und verspricht sich auch kürzere Wartezeiten für die Patienten. Gerade erst während der Grippewelle habe man immer wieder überfüllte Notaufnahmen und überlastete Ärzte gesehen, so die Ministerin.

Jetzt geht’s ums Geld: Bei den beiden Modellprojekten übernimmt derzeit das Land die Zusatzkosten. Niedersachsen will jetzt in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe über die langfristige Finanzierung sprechen. Das Land sei mit den beiden Projekten sehr weit vorne, so Reimann. In Schleswig-Holstein gebe es noch einen ähnlichen Versuch.