Mit einem wütenden Hup-Konzert fuhren am heutigen Freitag wieder zahlreiche empörte Landwirte in der Landeshauptstadt vor. Dabei zeigten sich die ersten Erfolge der anhaltenden Bauern-Proteste bereits am Donnerstag, einen Tag vor der erneuten Traktor-Sternfahrt nach Hannover. Da erklärte die niedersächsische Landesregierung, dass sie beim Bund deutliche Nachbesserungen bei der geplanten neuen Düngeverordnung angemahnt hatte.

Henriette Struß, Sprecherin des Bauernbündnisses „Land schafft Verbindung“ in Niedersachsen, zeigte sich erfreut über diese Konsequenz der deutschlandweiten Traktor-Demonstrationen. Bei der jüngsten Kundgebung am Freitag in Hannover erklärte sie, man habe es erreicht, dass die Länder Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg den Referentenentwurf zur neuen Düngeverordnung nicht einfach so hinnehmen wollten.



Auch Marco Mohrmann, CDU-Landtagsabgeordneter, stellte auf der Demo in Hannover klar, dass es sich bei den nun durch die Landesregierung formulierten Einwänden um ein Verdienst von „Land schafft Verbindung“ handele. Mohrmann versuchte, gemeinsam mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Tobias Heilmann, die Politik der rot-schwarzen Landesregierung zu erklären.

Der CDU-Agrarpolitiker erläuterte dabei, dass sich die Landesregierung für eine weitergehende Binnendifferenzierung bei der Ausweisung der „nitratsensiblen Gebiete“ einsetze. So solle versucht werden, in Zukunft die Emissionswerte der landwirtschaftlichen Betriebe in den Blick zu nehmen – statt die Immissionswerte im Grundwasser zu messen. Auf diese Weise sollten die „roten Gebiete“ weiter eingegrenzt werden und entsprechende Maßnahmen zur Nitrat-Reduzierung nur noch für solche Betriebe gelten, die tatsächlich für einen erhöhten Nitrateintrag ins Sickerwasser verantwortlich seien.

Mohrmann machte auch deutlich, dass Deutschland nun auch mit der EU ins Reine kommen müsse. Seiner Meinung nach sei die Lösung dafür: Transparenz.