Mit dem Games-Standort Deutschland geht es künftig steil bergauf. Im Bundeshaushalt stehen 2024 so viele Fördergelder wie noch nie zur Verfügung: Mit insgesamt 83,6 Millionen Euro will die Ampelregierung „die Entwicklung und Produktion von Computerspielen in Deutschland“ unterstützen, berichtet das niedersächsische Wirtschaftsministerium ganz aktuell in einer Antwort auf eine AfD-Anfrage im Landtag. In Niedersachsen läuft die Games-Förderung von Nordmedia zwar zum 30. Juni aus, „soll aber verlängert werden“, heißt es aus dem Ministerium. Zudem gebe es für Games-Unternehmen grundsätzlich auch noch die Möglichkeit einer N-Bank-Finanzspritze.

Sehr groß ist die Gaming-Industrie in Niedersachsen nicht, aber die Landesregierung nimmt das Thema durchaus ernst: Staatssekretär Frank Doods (links) und Nordmedia-Chef Thomas Schäffer eröffnen den Niedersachsen-Stand auf der Gamescom 2023 in Köln. | Foto: Zweilux Agentur für Fotografie

Die bisherige Förderbilanz lässt allerdings zu wünschen übrig. In den fünf Jahren von 2019 bis 2023 hat Nordmedia den Games-Sektor zwischen Harz und Küste mit gerade mal 2 Millionen Euro unterstützt. Echte Blockbuster aus Niedersachsen können unter solchen Umständen natürlich nicht entstehen. Zum Glück arbeitet die Rundblick-Redaktion nach Feierabend bereits völlig unentgeltlich an drei AAA-Titeln, die das Gaming-Feld von hinten aufrollen werden. Das sind unsere Kandidaten für das Computerspiel des Jahres:

The Witcher – Nachtragshaushalt

Im vierten Teil der preisgekrönten Computerspiel-Reihe begleiten Sie den Finanz-Hexer Gerald Heere von Riva durch eine atemberaubende Fantasy-Welt. Egal ob Pferderennen, Tavernenprügeleien oder Kartenspiel – für all das fehlen im mythischen Königreich „Niedersachsen“ die Haushaltsmittel.

Gerald Heere von Riva geht im neuesten Teil der „Witcher“-Serie auf seine schwierigste Quest. | Quelle: Rundblick/Link

Als wäre das nicht schon schlimm genug, sitzt auch noch ein schwarzer Drache auf der Schatztruhe des Landes und die öffentlich beschäftigten Ungeheuer fordern die 20-Stunden-Woche bei vollem Beuteausgleich. Jetzt ist der Witcher gefragt und die Wilde Jagd nach einem verfassungskonformen Nachtragshaushalt beginnt.

The Last of Us (FDP-Edition)

Wenn die Welt, wie du sie kanntest, verschwunden ist, die Grenze zwischen richtig und falsch verschwimmt und du jeden Tag der politischen Bedeutungslosigkeit ins Auge sehen musst, was würdest du tun, damit deine Partei überlebt?

Survival-Horror für Liberale: „The Last of Us“ in der FDP-Edition. | Quelle: Rundblick/Link

In einer dystopischen Parlamentswelt ohne liberale Beteiligung führen die (gefühlt) letzten beiden FDP-Mitglieder in Niedersachsen einen verzweifelten Kampf. Ein Survival-Horror-Computerspiel der Extraklasse! Die Collectors Edition kommt sogar mit einem FDP-Mitgliedsantrag daher und wird Ihnen deswegen quasi hinterher geschmissen.

Super Sebi Kart

Die erfolgreichste Rennspiel-Serie aller Zeiten geht neue Wege. Bei Super Sebi Kart starten Sie auf dem zweiten Platz und Ihr Vordermann hat einen quasi uneinholbaren Vorsprung, der problemlos ausreicht, um selbst im ersten Gang ins Ziel zu trödeln.

Da hilft auch kein Turbo-Pilz und keine Superhupe: Bei „Super Sebi Kart“ ist nur Platz 2 drin. | Quelle: Rundblick/Link

Einen anderen Spielmodus gibt es nicht, dafür aber 99 verschiedene Wahlkreis-Strecken, von denen Sie mindestens die Hälfte bis Herbst 2027 gemeistert haben müssen – ansonsten heißt es: Game Over. Ein packender Anti-Fun-Racer voller „Ich-werf-den-Controller-in-den-Fernseher-Momente“.



Für Frust sorgt übrigens auch die Büroleiter-Affäre in der Staatskanzlei – zumindest bei Ministerpräsident Stephan Weil. Nach neuesten Informationen des Politikjournals Rundblick gibt es Hinweise darauf, dass Staatskanzleichef Jörg Mielke (SPD) den Finanzminister Gerald Heere (Grüne) vor vollendete Tatsachen gestellt haben könnte. Außerdem berichten wir in der heutigen Ausgabe über die Pläne der SPD-Landtagsfraktion, den Spielraum des Verfassungsschutzes in Niedersachsen zu erweitern. Und wir haben den Peiner Landrat Henning Heiß (SPD) für ein Interview getroffen, der als erster Hauptverwaltungsbeamte eines Landkreises zum Nachdenken über eine neue Kreis- und Gemeindereform in Niedersachsen aufruft.

Gute Unterhaltung wünscht
Ihr Christian Wilhelm Link