Ulrich Watermann, SPD-Innenpolitiker, hat in einer sehr nachdenklichen Rede die politische Kultur beleuchtet. Er äußerte sich in einer von der AfD beantragten aktuellen Landtagsdebatte zum Thema „politische Gewalt“. Über sich sagte der Sozialdemokrat, er sei „aus der Zeit gefallen“ und nutze viele soziale Netzwerke nicht. Diese würde dazu verleiten, „ohne nachzudenken etwas zu formulieren und das dann sofort abzusenden“. Dabei würden oft die Regeln des respektvollen Umgangs miteinander missachtet.

Dem AfD-Fraktionsgeschäftsführer Klaus Wichmann nehme er persönlich ab, dass er für eine gepflegte politische Kultur eintrete, aber auf der anderen Seite seien es oft gerade AfD-Politiker, die Grenzen überschreiten und ein Klima von Hass und Gewalt vorbereiteten.

Zuvor hatte Wichmann den Landtag aufgefordert, Gewaltaktionen gegen Politiker geschlossen zu verurteilen und Distanz zu radikalen Gruppierungen zu wahren. Das gelte für die berechtigte Kritik an der AfD-Jugendorganisation JA genauso wie für Jungsozialisten und Grüne, die keine klare Trennungslinie zu Antifa-Gruppen zögen.