Ferdinand Piëch, früherer Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen, ist am Sonntag im Alter von 82 Jahren verstorben. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil würdigte ihn als einen „der großen Unternehmer in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ Piëch habe sich um Volkswagen und damit auch um Niedersachsen große und bleibende Verdienste erworben.

Weil sagte, er habe sehr bedauert, dass die „langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen 2015 unter schwierigen Bedingungen beendet werden musste“. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sagte, Piëch habe die Erfolgsgeschichte von Volkswagen maßgeblich mitgeschrieben.

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Der Ingenieur galt als Visionär, begann seine Auto-Karriere 1963 bei Porsche und wechselte zu Beginn der 70er-Jahre zu Audi, wo er den Grundstein für den späteren Einzug des Unternehmens in die Oberklasse legte, so dass Audi nahezu auf Augenhöhe mit den Premiumanbietern BMW und Mercedes kam. 1993 wurde er Vorstandsvorsitzender der damals kriselnden Volkswagen AG, der auch durch sein Management später zum größten Autobauer der Welt aufstieg.

Der geniale Techniker war ein gefürchteter Chef, der Mitarbeiter mit schneidenden Worten Mitarbeiter attackierte. Er sei „kein harmoniebedürftiger Mensch“, sagte Piëch-Biograph Wolfgang Fürweger einst über ihn.

Im Jahr 2015 läutete Piëch allerdings den Bruch, der mit dem Zitat „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“ im „Spiegel“ begann. Der damalige VW-Chef Martin Winterkorn war einst Piëchs Ziehsohn. Den anschließenden Machtkampf verlor Piëch, legte alle Aufsichtsmandate im VW-Konzern nieder und verkaufte auch sein Aktienpaket an der Firma Porsche. Damit endete die Ära Piëch bei Volkswagen.

Piëch zog sich zuletzt mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück.