Die Ideen-Expo wächst weiter. Auf der Veranstaltung werden im kommenden Jahr mehr Aussteller erwartet als beim letzten Mal im Jahr 2017. Das sagte Ideen-Expo-Geschäftsführer Olaf Brandes im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick. Vor einem Jahr waren 250 Aussteller auf dem hannoverschen Messegelände dabei. Die Zustimmung seitens der Aussteller sei gerade nach der letzten Veranstaltung extrem groß gewesen. „In unseren Umfragen im Anschluss haben zum ersten Mal 100 Prozent der Aussteller gesagt, dass sie sich auch beim nächsten Mal wieder engagieren wollen. Die Basis stimmt also“, betonte Brandes. Gleichzeitig gebe es großes Interesse weiterer Aussteller aus Niedersachsen und dem gesamten Bundesgebiet.

https://www.facebook.com/RundblickNDS/videos/1888571728072475/

Brandes rechnet langfristig damit, dass die Ideen-Expo weiter wachsen wird. „Das liegt auch daran, dass sich der Fachkräftemangel in den vergangenen Jahren deutlich verschärft hat. Mehr als 300.000 Fachkräfte fehlen allein in den MINT-Berufen, das führt beim Mittelstand zu Umsatzeinbußen von 65 Milliarden Euro im Jahr. Deshalb müssen sich immer mehr Unternehmen auf den Weg machen, aktiv um Fachkräften zu werben.“ Der Fokus der Unternehmen liege dabei klar auf der Berufsausbildung. Dass die Ideen-Expo für die Besucher zu groß werden könne, befürchtet er nicht. Schon beim letzten Mal habe man in neun Tagen nicht alle 650 Exponate erleben können. „Nicht jeder interessiert sich für alles, aber jeder findet etwas, dass ihn interessiert.“

Digitalisierung in klassischer Industrie großer Beschleuniger

Gerade Branchen, die IT-getrieben seien, hätten ein besonderes Interesse an der Ideen-Expo. „Das betrifft die klassische Industrie inzwischen genauso. Die Digitalisierung ist auch hier ein großer Beschleuniger und es ist deutlich, dass der Wandel sehr schnell vorangehen muss. Der Industriemechaniker braucht inzwischen auch digitale Kompetenzen“, erklärt der Ideen-Expo-Geschäftsführer. Aus diesem Grund soll die Digitalisierung im kommenden Jahr auch eine größere Rolle spielen. „Das geht vom anspruchsvollen Gaming bis zum Programmieren. Wir wollen auf der Ideen-Expo deutlich machen, dass jeder Programmieren lernen kann.“


Lesen Sie auch:

Die Ideen-Expo: Ein Erfolg, der Folgen haben sollte


Besonders wichtig ist Brandes zufolge weiterhin, mehr weibliche Fachkräfte zu gewinnen. „Die Fortschritte sind bisher gering, der Anteil von Frauen in technischen Ausbildungsberufen und Ingenieurstudiengängen ist immer noch auf relativ geringem Niveau.“ Man brauche sowohl eine Vorbildfunktion von weiblichen Fach- und Führungskräften als auch ein Umdenken bei Eltern und Lehrern. Nur so könne es gesamtgesellschaftlich eine Bewegung geben. Als positives Beispiel nannte er eine Veranstaltung auf der vergangenen Hannover-Messe, die die Ideen-Expo zusammen mit dem Land Niedersachsen, der Bundesagentur für Arbeit und dem Verband Niedersachsenmetall durchgeführt hatte. Dabei konnten 50 Schülerinnen mit zehn Frauen diskutieren, die in MINT-Berufen Karriere gemacht haben. „Das war ein sehr gutes Gespräch, die Führungskräfte haben den Schülerinnen Mut gemacht und es konnten Kontakte geknüpft werden.“ Die nächste Ideen-Expo startet derweil am 15. Juni nächsten Jahres auf dem Messegelände in Hannover. Beim letzten Mal hatte es mit 360.000 Besuchern einen neuen Rekord gegeben, drei Viertel von ihnen waren Schüler und Studenten.