Am Sonnabend jährt sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine bereits zum zweiten Mal. Zuletzt hat sich die militärische Situation für das angegriffene Land deutlich verschlechtert. Russlands Präsident Putin geht skrupellos gegen seine Gegner im Aus- sowie im Inland vor. Im März will er sich erneut zum Präsidenten wählen lassen und danach womöglich im großen Stil Truppen mobilisieren. Die internationale Solidarität mit der Ukraine bröckelt ebenso wie die öffentliche Aufmerksamkeit. Gerade deshalb widmen wir dem Thema heute erneut eine Sonderausgabe. Wie hat Putins Angriffskrieg auf die Ukraine die Politik in Niedersachsen verändert? Die Rundblick-Redaktion beleuchtet verschiedene Themen.

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Ukrainische Getreidelieferungen bringen EU-Bauern in Wallung

Als Russland vor zwei Jahren die Ukraine überfiel, zeigte sich rasch, wie eng die Verflechtungen des internationalen Agrarmarktes sind. Sowohl Russland als auch die Ukraine zählen zu den weltweit größten Exporteuren von Getreide, Raps und Mais. Als Ernährer der Welt fiel zumindest die Ukraine dann aber vorerst aus, was vor allem in Afrika die Gefahr von Hungersnöten verschärfte aber auch die Veredelungsbranche in Europa hart traf. In Deutschland wurde zudem in Folge von Sanktionen und gesprengten Lieferketten nicht nur die Energie teurer, sondern auch Kali-Dünger und Biofuttermittel wurden ein knappes Gut. [Weiterlesen]


Warum die „Moskau-Connection“ die Gemüter heute nicht mehr erregt

Noch bevor der russische Angriffskrieg auf die Ukraine vor zwei Jahren startete, war Altkanzler Gerhard Schröder schon unangenehm aufgefallen – da er die Ukraine kritisierte und Russlands Präsidenten Wladimir Putin verteidigte. Das war noch zu einer Zeit, als viele nicht mit Putins Aggression rechneten. Dann kam es anders, und danach war das Thema „Moskau-Connection“ in aller Munde. Konkret ging es dabei um mehrere Punkte: Hat Schröder mit seinen Russland-Geschäften zur Stabilisierung des Putin-Systems beigetragen und sich moralisch mitschuldig für den Krieg gemacht? [Weiterlesen]



Klappt die Integration in der Schule? Experten urteilen darüber unterschiedlich

Die gute Nachricht zuerst: Den Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine geht es besser. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das seit August 2022 jedes halbe Jahr ukrainische Flüchtlinge befragt, konnte in seiner letzten Studie melden: Die große Niedergeschlagenheit der jungen Menschen, die ihre Heimat, Freunde, Verwandte und oft auch den Vater zurücklassen mussten, hat sich ein wenig gebessert. Besonders bei Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren ist dieser Effekt spürbar. [Weiterlesen]


Sicherheit ist uns wieder wichtiger, aber immer noch zu wenig wertig

„Wir in Europa und Deutschland müssen sehr viel mehr für unsere Sicherheit und Verteidigung machen“: Vor zehn Jahren wäre diese Aussage des EU-Außenausschussvorsitzenden David McAllister (CDU) trotz der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland noch müde belächelt worden. Der „Pax Europaea“ schien damals trotz aller russischer Allmachtsphantasien unerschütterlich zu sein. Zwei Jahre nach dem großangelegten Überfall von Putins Schergen auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat sich jedoch ein anderes Bewusstsein etabliert. [Weiterlesen]