Energie ist nicht nur teuer, sondern auch knapp. Im Winter 2022/2023 drohen in Niedersachsen sogar Stromausfälle. Doch die Energiekrise birgt auch Chancen. | Foto: GettyImages/Evgen Prozhyrko

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Energiekrise in Deutschland dramatisch verschlimmert. Bürger, Unternehmen und Kommunen erleben nicht nur dramatische Preissteigerungen, sondern auch Versorgungsengpässe. Niedersachsen will die Krise nutzen, um daraus gestärkt als „Energieland Nr.1“ hervorzugehen. Doch wie kann diese Transformation gelingen? In diesem Dossier haben wir für Sie Herausforderungen, Lösungen und Erfolgsgeschichten aus Niedersachsen zur Energiekrise zusammengestellt.


Automobilzulieferern fehlt das Geld für die Transformationen

Dr. Volker Schmidt stellt die Konjunkturumfrage Frühjahr 2023 des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall vor. | Foto: Michael Wallmüller

„Das ist keine Mini-Rezession, das ist auch keine konjunkturelle Delle – was wir derzeit in der Industrie erleben, ist ein Strukturbruch“: So lautete die Bilanz von Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall, am Freitag bei der Vorstellung der Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage in der niedersächsischen Industrie. Mehr lesen.


Hohe Strompreise für Industrie bringen niedersächsische Politiker in Wallung

Jens Gieseke, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament | Foto: Büro Gieseke

Das EU-Parlament hat am Dienstag verschärfte CO2-Emissionsnormen für Autos und leichte Nutzfahrzeuge beschlossen. Das Verbrenner-Aus ab 2035 ist damit besiegelt. Doch angesichts dramatisch gestiegener Strompreise mehren sich kritische Stimmen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, die dramatische Folgen für die heimische Industrie in Niedersachsen befürchten und entschlossene Schritte fordern. Mehr lesen.


Weil: Energiekrise trifft Niedersachsen nicht so hart wie befürchtet

Foto: Kleinwächter

Stephan Weil, Ministerpräsident, zieht eine positive Zwischenbilanz bei der Bewältigung der Energiekrise und ihrer Folgen. Fünf Monate nach der ersten großen Runde mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, der Wohnungswirtschaft, der Tafeln, des Landvolks und von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Energieunternehmen, Sozialverbänden, Kirchen, Verbraucherzentralen sowie Mitgliedern des Kabinetts sagte Weil, dass sich die Befürchtungen von damals nicht in dem Ausmaß bewahrheitet hätten. Mehr lesen.


Christian Meyer verspricht mehr Tempo und weniger Hürden im „Energieland Nr. 1“

Kritisch beäugt von den Vertretern der niedersächsischen Wirtschaft stellt Christian Meyer seine Energiepolitik vor. | Foto: UVN/Marcus Prell

Bewährungsprobe bestanden: Umweltminister Christian Meyer hat in einem regelrechten „Kreuzverhör“ viele Vorbehalte in der niedersächsischen Wirtschaft gegen seine Klima- und Energiepolitik abbauen können. Beim ersten gemeinsamen energiepolitischen Jahresauftakt von EWE und UVN in Hannover äußerte sich der Grünen-Politiker unter anderem zu seinen Ausbauzielen, seinen Plänen zum Bürokratieabbau und zu seinem Verhältnis zur Grundstoffindustrie. Mehr lesen.


Land Niedersachsen sieht Balkonkraftwerke kritisch – denkt aber über Förderung nach

A balcony power plant is also suitable for older houses

„Derzeit wird geprüft, ob es eine entsprechende Förderung des Landes bei Minisolaranlagen geben kann und soll“, sagt Manfred Böhling, Sprecher von Umweltminister Christian Meyer (Grüne), auf Rundblick-Anfrage. „Im Gesamtkontext der regenerativen Stromgewinnung werden Minisolaranlagen für einzelne Haushalte zwar eine merkliche, aber insgesamt angesichts des Energiebedarfs voraussichtlich untergeordnete Rolle einnehmen können“, stellt Böhling fest. Mehr lesen.


Industrie- und Handelskammern sehen immer mehr Anzeichen für Deindustrialisierung

Martin Knufinke (von links), Maike Bielfeldt und Mirko-Daniel Hoppe stellen die IHKN-Konjunkturumfrage vor. | Foto von Link

Die Ausgangslage ist mäßig, die Erwartungen sind düster: Wie die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Niedersachsen berichten, löst sich die Wirtschaft nur langsam aus der Energieschockstarre. Ein Ende der Energiekrise ist nicht in Sicht, stattdessen nimmt das Schreckgespenst der Deindustrialisierung immer mehr Gestalt an. Mehr lesen.


Was für ein Jahr: Wie wir lernten, den Stromzähler zu fürchten

Ausblick Christian Wilhelm Link I Foto: Scheffen, Volkswagen AG

2022 war ein Jahr der Überraschungen. Erst schockierte die Russische Föderation die westliche Welt mit ihrem völkerrechtswidrigen Großangriff auf die Ukraine. Dann wurde Kriegstreiber Wladimir Putin von der Reaktion des Westens kalt erwischt. Rundblick-Wirtschaftsredakteur Christian Wilhelm Link blickt auf ein turbulentes Jahr 2022 zurück. Mehr lesen.


Landesregierung räumt ein: Der Bund trägt die Schuld für die späten Wirtschaftshilfen

Torsten Eule (rechts) und Eberhard Franz berichten im Haushaltsausschuss des niedersächsischen Landtags. | Foto: Wallbaum

Das Förderprogramm für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die unter hohen Energiekosten leiden, startet erst am 23. Februar. Dann soll bis Ende März das Online-Portal bei der N-Bank geöffnet sein und Anträge entgegennehmen, erklärte Eberhard Franz, Referatsleiter des Wirtschaftsministeriums, im Landtags-Haushaltsausschusses. Dass dies erst sehr spät geschieht, obwohl viele Unternehmen schon jetzt in Schwierigkeiten sind, liege an einer kurzfristigen Strategieänderung in der Bundesregierung. Mehr lesen.


„Die Hürden sind brutal“: Verbände kritisieren Energiepreisbremsengesetz

Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen-Metall, kritisiert das vom Bundestag beschlossene Energiepreisbremsengesetz als „bürokratiestrotzendes Ungetüm“. Die Expertenkommission habe ihren Empfehlungen deswegen einen hohen Wirkungsgrad unterstellt, weil die Regelungen möglichst unbürokratisch und daher in den Betrieben leicht anwendbar seien. „Das Gegenteil ist jetzt der Fall. Die Gewährung der Hilfen daran zu koppeln, dass die Unternehmen im Vorhinein verbindlich angeben, ob sich der Gewinn im nächsten Jahr um mindestens 40 Prozent verringert, ist realitätsfern“, ärgert sich Schmidt. Die Gewährung von Hilfen an eine Beschäftigungszusage des Unternehmens über mehrere Jahre zu koppeln, sei gerade in der von der Transformation besonders betroffenen Automobilindustrie unmöglich. Hilfen von einem faktischen Auszahlungsverbot von Dividenden und Boni abhängig zu machen, sei zudem hochgradig ideologiebehaftet.

Der Verband der Papierindustrie warnt, dass die Preisbremse völlig an der Wertschöpfungskette Papier vorbei gehe. Die Eintrittshürden für Beihilfen seien viel zu hoch angesetzt. Die in Aussicht gestellten Zuschüsse von einmalig 4 Millionen Euro seien angesichts der Größe des Problems zudem nur ein Tropfen auf den heißen Stein, die Energiekostensteigerungen in den Papierfabriken beliefen sich im zwei- und dreistelligen Millionenbereich. „Die Hürden für unsere Unternehmen, die Hilfen in Anspruch zu nehmen, sind brutal. Umso wichtiger ist es jetzt, in Brüssel nachzuverhandeln“, sagt auch Markus Steilemann, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie.


Lies kündigt an: Von Ende Februar an können Firmen Hilfen für die Energiekosten beantragen

Sprechen in der Landespressekonferenz über das 300-Millionen-Euro-Hilfspaket (von links) für die niedersächsische Wirtschaft: Volker Müller, Hildegard Sander, Niklas Kleinwächter, Olaf Lies, Maike Bielfeldt und Mehrdad Payandeh. | Foto: Wallbaum

Unternehmen, die maximal 250 Mitarbeiter haben, können bei explodierenden Energiekosten Hilfen des Landes in Anspruch nehmen. Die Details zu diesem Programm des Landes, das sich zu einem Drittel aus Bundesmitteln speist, hat Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) am Montag vorgestellt. Mit der Antragstellung müssen sich die Betriebe jetzt nicht beeilen, denn erst ab dem 23. Februar werden von der N-Bank die ersten Anträge entgegengenommen. Mehr lesen.


IW-Direktor Hüther: „Die deutsche Wirtschaft muss energieeffizienter werden“

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln | Foto: IW

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), erwartet in absehbarer Zeit keinen nennenswerten Rückgang der Energiepreise. „Wir werden auch in sechs Jahren noch Preisniveaus haben, die das Mehrfache dessen sein werden, was wir durch das vergleichsweise russische Gas gewöhnt waren“, sagt Hüther. Mehr lesen.


Ist das neue LNG-Terminal ausreichend gesichert? Die Opposition will Nachbesserungen

Wilhelmshaven, Niedersachsen, DEU, 05.05.2022, Baustart für deutschlands erste schwimmende Regasifizierungsanlage (Floating Storage Regasifaction Unit, FSRU) am Voslapper Groden in Hooksiel bei Wilhelmshaven. Dort wird künftig LNG Flüssiggas angelandet und in das deutsche Gasnetz eingespeist. | Foto: Andreas Burmann

Am Sonnabend ist großer Bahnhof in Wilhelmshaven, der neue Anleger für das LNG-Schiff wird feierlich eröffnet, die 30 Kilometer lange Pipeline von dort zum Gasspeicher Etzel ist auch bereits fertig – nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit. Im Landtag gab es am Dienstag dazu kritische Nachfragen der Opposition. Mehr lesen.


„2023 wird Entscheidungsjahr für die Finanzierung des ÖPNV“

Detlef Tanke | Foto: Regionalverband Großraum Braunschweig

Detlef Tanke, Vorsitzender des Regionalverbands Großraum Braunschweig, weist auf die erhebliche Unterfinanzierung des öffentlichen Nahverkehrs hin und fordert die Politik zum Handeln auf. „2023 wird das Entscheidungsjahr: Entweder Bund, Land und Kommunen stellen genügend Mittel für den ÖPNV zur Verfügung oder wir müssen in einem Jahr über deutliche Einsparungen beraten“, sagt der Verbandschef. Mehr lesen.


Bundesnetzagentur warnt: Deutschland spart zu wenig Gas ein

Grafik: Bundesnetzagentur

Anke Pörksen, Regierungssprecherin, hat sich besorgt angesichts des wieder steigenden Gasverbrauchs in Deutschland gezeigt. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, habe in der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz auf ein Problem aufmerksam gemacht. Die geplante Einsparung des Gasverbrauchs habe in der 48. Kalenderwoche, die am 2. Dezember endete, nur 12,8 Prozent betragen. Es sei aber dauerhaft eine Einsparung von mindestens 20 Prozent nötig, wenn Deutschland nicht in eine Mangelsituation kommen solle. „Wir müssen die Bürger und Unternehmen auffordern, die Heizung nicht so weit aufzudrehen, kürzer zu duschen und kein warmes Wasser beim Händewaschen zu nutzen“, erklärte Pörksen. Sie räumte gleichzeitig ein, dass bestimmte Hinweise aus der Bundesregierung zum bisher erreichten hohen Füllstand der Gasspeicher in der Öffentlichkeit fälschlicherweise als Entspannung der Lage interpretiert worden sein könnten. „Es wird keine Entwarnung in dieser Frage geben“, fügte Pörksen hinzu.


Alle reden von Geothermie – doch in Niedersachsen passiert auffallend wenig

Thor Növig spricht mit Rundblick-Redakteurin Audrey-Lynn Struck über Geothermie. | Foto: Link

Wie werden wir in Zukunft unseren Energiebedarf decken? In einer kleinen Serie mit dem Titel „Netzgeflüster“ hat Rundblick-Redakteurin Audrey-Lynn Struck die verschiedenen Formen der Strom- und Wärmeerzeugung unter die Lupe genommen. Mit Thor Növig, dem Vorstandsvorsitzenden der GeoEnergy Celle, sprach sie über Geothermie. Mehr lesen.


Unternehmen profitieren von Aufholeffekten, Nord/LB-Chefökonom rechnet mit „Rezessiönchen“

Christoph Dieng (von links), Natalja Kenkel und Christian Lips stellen das Unternehmensranking 2021 der Nord/LB für Niedersachsen vor. | Foto: Link

Nach dem wirtschaftlichen Einbruch im ersten Corona-Jahr haben die niedersächsischen Großunternehmen im Geschäftsjahr 2021 wieder kräftig dazugewonnen. „Viele Unternehmen haben ein beeindruckendes Comeback hingelegt“, sagte Nord/LB-Vorstand Christoph Dieng am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Rangliste der 100 größten Unternehmen in Niedersachsen. Für 2023 rechnet die Nord/LB nach aktuellem Stand mit einem „Rezessiönchen“. Mehr lesen.


Nach Corona-Jahr: Wirtschaft in Niedersachsen erholt sich nur zögerlich

Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen

Den Zahlen nach habe das Land Niedersachsen die Corona-Pandemie bisher ganz gut überstanden. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest das Landesamt für Statistik in seinem neusten „Niedersachsen Monitor“, den Behördenpräsidentin Simone Lehmann vorgestellt hat. Im Jahr 2022 scheint sich die Lage in der Tourismusbranche aber wieder zu erholen, wenngleich die steigenden Energiekosten den Unternehmen Sorgen bereiten. Mehr lesen.


„Aus der Krise raus investieren“: Olaf Lies bringt Hermesbürgschaften ins Spiel

„Das ist nicht die Zeit für falsche Sparsamkeit. Wir müssen uns jetzt aus dieser Krise herausinvestieren“, sagt Olaf Lies. | Foto: UVN/Markus Prell

Olaf Lies startet mit einem großen Vertrauensvorschuss der Unternehmen in seine zweite Amtszeit als Wirtschaftsminister. Beim zwölften Tag der niedersächsischen Wirtschaft wurde das inoffizielle Regierungsprogramm des SPD-Politikers von den rund 300 Vertretern aus Industrie, Handwerk und Handel sehr wohlwollend aufgenommen. Mehr lesen.


Die Landeskirche Hannovers ringt um ihre Identität – und spürt den Sparzwang

Landesbischof Ralf Meister spricht auf der Landessynode in Hannover. | Foto: Niklas Kleinwächter

Die Botschaft des landeskirchlichen Finanzdezernenten, Oberlandeskirchenrat Fabian Spier, war eindeutig: Das Geld wird knapp, die Kirche muss sparen, und künftig wird nicht mehr jede Gemeinde jedes Angebot vorhalten können. Diese Entwicklung ist nicht neu und längst bekannt – doch auf der Herbst-Tagung der Landessynode, bei der die rund 80 ehrenamtlichen Delegierten derzeit über den kommenden Doppelhaushalt für die Jahre 2023 und 2024 beraten, wird der Sparzwang allmählich auch spürbar.  Mehr lesen.


Vom Bauernschreck zum Umbaumeister: Das neue Profil von Christian Meyer

Der neue Umwelt- und Energieminister Christian Meyer will in seinem Amt Zeichen setzen. | Foto: Sven Brauers, Canva, Montage: Rundblick

Warum sollen auf Kirchendächern keine Solaranlagen errichtet werden? „Der Kirche geht es doch um die Bewahrung der Schöpfung – nichts anderes wollen wir auch“, sagt der neue niedersächsische Umweltminister Christian Meyer von den Grünen. Daher hält er es durchaus für sinnvoll und geboten, auf den Dächern selbst der älteren, denkmalgeschützten Gotteshäuser Photovoltaik einzubauen. Dass die Kirchen selbst aufgeschlossen reagieren, stimmt ihn zuversichtlich. Wie Meyer überhaupt mit einer gehörigen Portion Optimismus an den Start geht.  Mehr lesen.


Landesregierung fordert Kommunen auf, eigene Härtefallfonds zu gründen

Regierungssprecherin Anke Pörksen fordert die Kommunen auf, eigene Härtefallfonds zu gründen. | Foto: Staatskanzlei/Philipp von Ditfurth

Anke Pörksen, Regierungssprecherin, hat die Kreise und kreisfreien Städte ermuntert, eigene „Härtefallfonds“ zu gründen. Nach den Beschlüssen des Kabinetts, die Ende November in den Nachtragshaushaltsplan des Landes münden sollen, will sich das Land mit 55 Millionen Euro an kommunalen Härtefallfonds beteiligen. Die Überlegung ist, dass sich die örtlichen Energieversorger und die Kommunen zusammentun und Hilfen organisieren, dazu würde das Land dann Zuschüsse leisten. In Hannover gibt es bereits schon einen solchen Fonds. Adressaten sind Menschen, die bisher keine Sozialleistungen erhalten, aber wegen der Energiekrise ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können und daher Unterstützung benötigen.

Wie der Sprecher des Sozialministeriums erklärte, soll es einen groben Leitfaden für die Frage geben, nach welchen Kriterien wie viel Geld an welche Betroffene gezahlt werden kann – und wie die Überprüfung der Bedürftigkeit geregelt werden soll. Unklar ist wohl noch, was in Fällen geschieht, in denen sich die Kommune oder der örtliche Energieversorger nicht an einem kommunalen Fonds beteiligen wollen. Gleiches gilt für die Frage, ob nur die Kunden bestimmter Energieversorger Hilfen haben sollen oder alle Bürger der jeweiligen Kommune.


Netzbetreiber und Unternehmen fordern eine neue Strategie fürs Stromnetz – und zwar schnell

Werfen einen Blick auf das Energiesystem der Zukunft (von links): Uwe Döll (Cratos), Dennis Kampen (Block Transformatoren-Elektronik) und Matthias Wantia (Tennet TSO). | Foto: Axel Herzig

Die Energiekrise stand auch beim diesjährigen Kongress „Industrie Digital“ in Hannover im Fokus. „Die Kosten, die auf uns voraussichtlich hinzukommen, werden uns mit voller Breitseite treffen“, sagte Forschungschef Dennis Kampen von der Block Transformatoren-Elektronik GmbH aus Verden. Wirtschaftsminister Olaf Lies forderte mehr Intelligenz im Stromnetz und Tennet-Vertreter Matthias Wantia sprach sich für einen neuen Masterplan fürs Stromnetz aus, der auch schon die 2040er-Jahre in den Blick nehmen soll. Mehr lesen.


Weil: Was das Bundeswirtschaftsministerium plant, widerspricht dem Kanzler-Versprechen

Stephan Weil und Robert Habeck bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Hannover. | Foto: Staatskanzlei

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist massiv verärgert über aktuelle Planungen im Bundeswirtschaftsministerium zu den Hilfen für Unternehmen in der aktuellen Energie- und Preiskrise. „Wir sind schon wieder überrascht worden davon, was das Fachministerium in Berlin entwickelt. Die letzten Planungen dort berücksichtigen nicht, was zwischen den Ministerpräsidenten und dem Kanzler besprochen worden ist. Das kann so nicht sein“, sagte Weil in einer Pressekonferenz in Hannover. Mehr lesen.


Umweltminister Meyer zweifelt an LNG-Terminal – Scharfe Kritik von CDU

Umwelt- und Energieminister Christian Meyer | Foto: Sven Brauers

Christian Meyer, neuer niedersächsischer Umweltminister, zweifelt an der Notwendigkeit eines dritten LNG-Terminals in Wilhelmshaven. Die alte SPD/CDU-geführte Landesregierung hatte das Projekt vorangetrieben, die Bundesregierung hat den Mietvertrag für ein drittes schwimmendes Terminal Mitte Oktober abgeschlossen. Meyer äußerte sich jetzt in der Nordwest-Zeitung skeptisch und verwies auf die schon bestehenden Anliefer-Möglichkeiten für Flüssiggas. Außerdem werde der Bedarf an solchem Gas geringer sein, je entschlossener der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben werde.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Lechner meinte: „Wenn Umweltminister Meyer jetzt ohne Not das geplante dritte LNG-Terminal aus ideologischem Kalkül in Frage stellt, erzeugt er Unsicherheit. Nicht nur bei den Menschen, auch an den Märkten. Damit besteht die Gefahr, dass er die Preise weiter nach oben treibt. Die Landesregierung muss sich geschlossen klar zu den geplanten LNG-Terminals bekennen und muss alles dafür tun, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.“


Lies und Meyer eröffnen LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Christian Meyer (vorne) und Olaf Lies (hinten) eröffnen das LNG-Terminal in Wilhelmshaven. | Foto: Büro Meyer

Olaf Lies, Wirtschaftsminister, wird am Dienstag gemeinsam mit Umweltminister Christian Meyer bei der Fertigstellung des ersten LNG-Anlegers in Wilhelmshaven dabei sein. Am 194. Tag nach dem ersten Rammschlag seien die Arbeiten für die Anlegestelle jetzt fertig. Es seien 194 Säulen, die bis zu 35 Meter tief seien, in den Boden gerammt worden. Bis zu 350 Tonnen schwere Bauteile seien eingesetzt worden. Die nötige Pipeline-Anbindung und die Pipeline seien ebenfalls fertig, Mitte Dezember könne das erste LNG-Transportschiff in Wilhelmshaven anlegen.


Grüne Energieversorgung in eigener Hand: Geestland baut Kraftwerke für seine Bürger auf

Mit einer Kombination aus Biomasse-Heizwerk und Solarthermie will die Stadt Geestland im neuen Energiepark jährlich rund 1000 Tonnen CO2 sparen. | Grafik: Stadt Geestland

In vielen niedersächsischen Großstädten ist der Klimaschutz längst vom Randthema zur Kernaufgabe avanciert. Braunschweig, Lüneburg, Osnabrück oder Göttingen haben erklärt, dass sie bis 2030 CO2-neutral werden wollen. Die Landeshauptstadt und die Region Hannover sowie Oldenburg wollen zumindest bis 2035 nachziehen. In den Klein- und Mittelstädten zwischen Harz und Küste hält man sich mit solchen Ankündigungen dagegen lieber zurück. Dass aber auch ländliche Gemeinden beim Klimaschutz nicht nur kleckern, sondern auch klotzen können, zeigt die Flächenstadt Geestland. Mehr lesen.


Hannover wappnet sich für Gasmangellage und will Vorbild für andere Kommunen sein

Im Neuen Rathaus in Hannover bereitet der Krisenstab Energie die Landeshauptstadt auf mögliche Blackouts vor. | Foto: Link

Niedersachsen und vor allem seine Landeshauptstadt könnten bei einer leichten Gasmangellage nochmal mit einem blauen Auge davonkommen. „Wir erwarten nicht, dass Niedersachsen als erstes Bundesland davon betroffen wäre“, sagte gestern Enercity-Chefin Susanna Zapreva bei einem Pressegespräch zur Energiekrise in Hannover. Der Notfall ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht besonders wahrscheinlich, dennoch ist es wichtig, dass wir die Stadt Hannover für jedes denkbare Szenario wappnen“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Mehr lesen.


Kommentar: Die Solarindustrie muss zurück nach Niedersachsen kommen

Die Produktion von Solar-Panels findet heutzutage vor allem in China statt. | Foto: GettyImages/Vadym Terelyuk

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien, beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, dem klimafreundlichen Umbau von Industrie, der Digitalisierung oder auch Startup-Förderung sind SPD und Grüne weitgehend einer Meinung. Leider droht jedoch die wohl interessanteste Idee aus dem Wahlkampf im Programm für die kommende Legislaturperiode keine Berücksichtigung mehr zu finden: Der Aufbau einer Solarindustrie in Niedersachsen. Mehr lesen.


Schnellere Genehmigung von Windrädern? Rot-Grün droht ein massiver Konflikt

Die Planungszeiten für Windkrafträder sind viel zu lang. Doch die Genehmigungsdauer zu verkürzen, könnte auch den Natur- und Artenschutz schwächen. | Foto: Canva, Montage: Rundblick

Wie kann der dringend nötige Ausbau von mehr Windkraft in Niedersachsen erreicht werden, wenn zwischen Antrag und Baufertigstellung einer Anlage derzeit bis zu acht Jahre vergehen? Die Bundesregierung diskutiert derzeit intern über einen Weg, der im Ergebnis auf eine erhebliche Verkürzung der Verfahren vor den Verwaltungsgerichten hinauslaufen soll. Hier droht ein massiver Konflikt, denn der sozialdemokratische Umweltminister Olaf Lies hat bisher vehement für eine Planungsbeschleunigung geworben, während der Grünen-Umweltexperte Christian Meyer hinter einer zu drastischen Verkürzung der Genehmigungszeiträume eine Schwächung der Belange von Natur- und Artenschutz vermutet. Mehr lesen.


Chemie-Industrie drängt neue Landesregierung zum schnellen Ausbau der Windkraft

Jochen Wilkens (Chemie-Nord) und Bärbel Heidebroek (LEE) fordern den sofortigen Ausbau erneuerbarer Energien. | Foto: Link

Die norddeutsche Chemiebranche und der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) haben eine unerwartete Allianz geschmiedet. Gemeinsam drängen sie auf einen Ausbau-Turbo bei Windkraft, Photovoltaik und Biogas in Niedersachsen. „Die hohen Energiekosten sind auch für unsere Branche eine wahnsinnige Herausforderung. Wir laufen in eine energiepolitische Katastrophe und brauchen ganz schnell ganz viel Strom im Markt“, sagt Jochen Wilkens, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Chemie-Nord. Mehr lesen.


Niedersachsens ÖPNV benötigt 300 Millionen Euro zusätzlich – nur für das Basisangebot

Fordern mehr Geld für den lokalen Bus- und Tramverkehr (von links): Gerhard Radeck, Thorsten Kornblum und Detlef Tanke | Foto: Regionalverband Großraum Braunschweig

Die niedersächsischen Verkehrsverbünde senden ein SOS nach Hannover: Wenn die zukünftige Landesregierung nicht viel mehr Geld in den öffentlichen Nahverkehr investiere, gebe es bei der Mobilitätswende demnächst eine Rolle rückwärts. „Falls es keine ausreichenden Mittel vom Land gibt, müssen wir bald darüber sprechen, das Angebot zurückzufahren. Das wäre eine Bankrotterklärung“, warnt Detlef Tanke, Vorsitzender des Regionalverbands Großraum Braunschweig. Mehr lesen.


Steigende Ernteerlöse werden von rasant anwachsenden Energiekosten aufgezehrt

Gerhard Schwetje (Mitte) stellt die Erntebilanz für Niedersachsen vor. | Foto: Kleinwächter

Die Bilanz der diesjährigen Ernte fällt in Niedersachsen nicht einheitlich aus. Der Präsident der niedersächsischen Landwirtschaftskammer, Gerhard Schwetje, blickt nach seinen eigenen Worten mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vergangene Saison zurück. Von einem „Jahr der Gegensätze“ sprach er am Montag bei der Vorstellung der Erntebilanz. Die Landwirte seien direkt und indirekt von der Verteuerung der Energiekosten betroffen, erläuterte Schwetje: „Direkt, weil sie selbst mit Erdgas Gebäude und Ställe heizen. Indirekt, weil der Erdgas-Preis in zahlreichen Produkten und Dienstleistungen steckt.“ Mehr lesen.


Habeck im Interview: „Wir brauchen Politiker mit dem Mut zu Konflikten, die nichts wegmoderieren“

Robert Habeck trifft in Hannover auf die Rundblick-Chefredakteure Christian Wilhelm Link und Klaus Wallbaum.

Am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Hannover hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dem Politikjournal Rundblick ein Interview gegeben. Er verteidigte seine energiepolitische Linie und hob die Bedeutung des Ausbaus der Windenergie hervor – ohne die Länder, betonte Habeck, verfehle die Energiewende des Bundes ihr Ziel. Mehr lesen.


Kultureinrichtungen wollen Energie sparen, definieren aber auch klare Grenzen

Bieten einen einmaligen Einblick in die Altsteinzeit: Die Schöninger Speere. | Foto: Forschungsmuseum Schöningen

Kunst und Kultur sind wichtig, aber sind sie notwendig, gar lebensnotwendig? In der Energiekrise beraten Bund und Länder intensiv die Frage, wie sehr Kultureinrichtungen ihren Betrieb zum Wohle der Gesamtheit notfalls herunterfahren müssen. Einig ist man sich, dass auch dieser Bereich seinen Beitrag leisten soll, um den volkswirtschaftlichen Energieverbrauch zu verringern. Eine besondere Herausforderung ergibt sich vor allem für die Museen und Sammlungen. Dort befinden sich zahlreiche Artefakte, die unter bestimmten klimatischen Bedingungen gelagert werden müssen, um schwerwiegende Schäden wie beispielsweise Schimmelbildung oder Korrosion zu vermeiden. Mehr lesen.